Gehege für Dam- und Rotwild
Die Damwildhaltung ist gekennzeichnet durch eine ganzjährige
Freilandhaltung. Im Vergleich mit den anderen Weidetieren sind die
Zaunkosten relativ hoch. Aufgrund seines geringen Futterbedarfs und
seiner hohen Futterverwertung kann Damwild sehr extensiv auf
Umtriebsweiden gehalten werden.
Bei der Anlage des Geheges sollten die Lage und die Koppelform dem
ausgeprägten Ruhebedürfnis der Tiere Rechnung tragen. Falls keine
natürlichen Deckungsmöglichkeiten vorhanden sind, so sind
Sichtschutzeinrichtungen und Unterstände zu errichten.
Gehege unter 1 ha (Damwild) bzw. 2 ha (Rotwild) haben
Zoocharakter. Für derartige Anlagen sind die tierschutzrechtlichen
Bedingungen, die für Zootierhaltung gelten, anzuwenden.
Symptome Weideparasiten Würmer
Magen-Darm-Wurmbefall:
-
Losung breiig bis flüssig
-
Entwicklungsstörungen
-
Mattigkeit
-
Verzögerter Haarwechsel
-
Schwankender Gang
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Gekrümmter Rücken
-
Kehlgangödeme
Lungenwürmer:
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Entwicklungsstörungen (Kümmern, Abmagern)
-
Dumpfer, trockener Husten
-
Raues glanzloses Haarkleid
Großer Leberegel:
-
Verzögerter Haarwechsel
-
Schleimhäute blass
-
Mattigkeit
-
Entwicklungsstörungen
-
Gelegentlich Durchfall
-
Gelegentlich Kehlgangödeme
Kleiner Leberegel:
-
keine → bei starkem Befall Todesfälle möglich
Tierbesatz (Damwild)
Zweckmäßig ist eine Gehegegröße von 10 ha als Bewirtschaftungseinheit
für 10 GVD. Für jedes erwachsene Tier mit Nachzucht muss eine
Mindestfläche von 1000 qm bei Damwild und 2000 qm bei Rotwild zur
Verfügung stehen.
GVD Schlüssel - Wildtierhaltung
Umrechnungsschlüssel für eine Großvieheinheit (500 kg) Damwild (GVD):
Zuchthirsch
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50 Kg
|
=
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0,1 GVD
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Alttier
|
50 Kg
|
=
|
0,1 GVD
|
Schmalspießer
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50 Kg
|
=
|
0,1 GVD
|
Schmaltier
|
50 Kg
|
=
|
0,1 GVD
|
Kalb(1. Lebensjahr; Geburt bis 31.3. des folgenden Jahres)
|
52 Kg
|
=
|
0,05 GVD
|
Besatzdichte, bzw. –stärke, am 1. April in Abhängigkeit von der Weideertragsfähigkeit
-
Bei Damwildgehege bezogen auf eine 1 ha große Fläche
-
Bei Rotwild bezogen auf eine 2 ha große Fläche
Behandlung von Damwild
Zunächst sollte durch Einsendung einer Losungsprobe festgestellt werden, welche Endoparasiten vorhanden sind.
Verabreichung von Medikamenten:
-
Bei Vorhandensein eines Fanggitters als Injektion oder flüssig mittels einer Spritze
-
Falls keine Fangeinrichtung vorhanden ist, erfolgt die Verabreichung
mit dem Futter oder dem Tränkewasser, hierbei ist zu beachten:
alle Tiere müssen ausreichend versorgt werden
-
Zahl der Tröge erhöhen
-
Spezielle Einrichtungen, die nur von den Kälbern genutzt werden können
Wichtig:
Zu beachten sind bei allen Präparaten Wartezeiten bezüglich der
Vermarktung von Fleisch. Alle Wurmbehandlungsmittel dürfen nur vom
Tierarzt verschrieben und abgegeben werden. Bei einem befürchteten
Befall konsultieren Sie daher ihren Hoftierarzt.
Düngung von Damtierweiden
Für die Grundnährstoffe P, K, Mg empfiehlt es sich eine
Bodenuntersuchung durchzuführen und nach Versorgungszustand und Entzug
zu düngen.
Stickstoffdüngung
Zeitpunkt |
Menge (dt/ha) |
Reinstickstoff (kg/ha) |
Frühjahr (Ende Februar bis Anfang April) |
3-4 |
60-80 |
Sommer (nach der Nutzung) |
3-4 |
60-80 |
Herbst (September/Oktober)¹ |
|
40-60 |
1) nur auf klimatisch günstigen Standorten
[Quelle: Damtierhaltung auf Grün- und Brachland – Prof. Dr. G. Reinken – 1980]
Beachte: Die Gesamtmenge an Reinstickstoff sollte 200 kg/ha nicht überschreiten
Nährstoffbedarf von Dam- und Rotwild
Richtwerte für den Nährstoffbedarf:
[Quelle: Damwild und Rotwild in landwirtschaftlichen Gehegen – H. Bogner – 1991]
|
Körpergewicht (kg) |
Futteraufnahme (g/TM) |
Rohprotein (g) |
Energie (StE) |
Umsetzbare Energie (MJME) |
Damwild |
Durchschnittstier |
50 |
1150-1250 |
120-130 |
750-800 |
12,4-12,9 |
aufgeschlüsselt nach Altersklassen ¹ |
Kalb |
25-30 |
700 |
65-80 |
450-550 |
8,4-10,1 |
Schmaltier |
30-4 0 |
900 |
80-100 |
500-600 |
9,5-10,6 |
Alttier |
40-50 |
1200 |
100-120 |
600-700 |
10,6-11,8 |
Hirsch |
50-100 |
1500 |
120-150 |
700-900 |
11,8-14,1 |
Rotwild |
Durchschnittstier |
50 |
2200-2500 |
220-270 |
1250-1350 |
18,0-19,2 |
aufgeschlüsselt nach Altersklassen ¹ |
Kalb |
46+/-6 |
1000 |
130-150 |
700-1000 |
11,8-16,3 |
Schmaltier |
75+/-8 |
1500 |
160-180 |
1050-1100 |
15,8-16,3 |
Alttier |
90+/-8 |
2200 |
200-230 |
1200-1250 |
17,5-18,0 |
Hirsch |
150+/-20 |
3000 |
280-320 |
1700-1800 |
23,1-24,3 |
1) Körpergewicht von Rotwild aus dem Voralpenraum
Mineralstoffbedarf von Dam- und Rotwild
Empfehlungen zur Mineralstoffversorgung von Dam- und Rotwild:
[Quelle: Gesellschaft für Ernährungsphysiologie der Haustiere – 1978]
Erhaltungsbedarf an Mineralstoffen je 10 kg Lebendgewicht in g pro Tier und Tag:
Calcium |
Phosphor |
Magnesium |
Natrium |
1,0 |
0,73 |
0,12 |
0,21 |
Auf der Weide erfolgt die Mineralstoffversorgung mittels Lecksteinen
oder durch Schüsseln. Das Mineralfutter sollte wie bei Schafen arm,
bzw. frei, von Kupfer sein (Vergiftungsgefahr; Damwild reagiert
empfindlicher als Rotwild).
Winterfütterung
Ist die Weidefläche abgeäst oder liegt eine Schneedecke, so muss
zugefüttert werden. Hierfür eignen sich alle Raufutter- und
Silagearten. Kraftfutter kann in Form von Kastanien, Eicheln und
Getreide angeboten werden. Auch während des Winters ist auf eine
ausreichende Wasserversorgung (1,5-2 l/Tier und Tag) zu achten.