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Besonders gefährdet sind die erstsömmerigen Tiere wegen ihrer hohen Empfindlichkeit für diese Krankheiten. Lämmer können bei starkem Befall sogar eingehen.
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Ältere Tiere besitzen eine gewisse Immunität, so dass der Befall häufig subklinisch, d.h. ohne erkennbare Anzeichen, auftritt.
→ Regelmäßige Kotuntersuchungen sind in jedem Fall sinnvoll!
Ausgangspunkt der Infektion
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Einerseits Wurmlarven, die den Winter auf der Weide überdauern
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Andererseits ältere Tiere, die erkrankt sind und nicht behandelt wurden, können im Frühjahr Wurmeier bzw. –larven ausscheiden
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Larven, die durch die organische Düngung ausgebracht werden
→ Aufgrund des schnellen Entwicklungszyklus der Würmer (ca. 3 Wochen) erhöht sich das Infektionsrisiko mit zunehmender Weidedauer, weil die befallenen Tiere erhebliche Mengen an Wurmeiern bzw. -larven ausscheiden
Vorbeugung
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"Säubern" der Flächen durch Wechselweiden mit anderen Tierarten (Parasiten sind sehr wirtsspezifisch)
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Erstmalig weidende Tiere immer vor bereits mehrmalig weidenden Tieren weiden lassen
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Weidesaison nicht jedes Jahr auf der gleichen Fläche beginnen, sondern wechseln und den ersten ungenutzten Aufwuchs konservieren
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Auf Jungtierweiden sollte keine Gülle oder Frischmist ausgebracht werden, falls jedoch erforderlich, nur gut abgelagerte Gülle und Rottemist
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Hygienisierung der Weide durch Kalkstickstoffgaben (300-400 kg/ha). Kalkstickstoff im Frühjahr auf den taunassen Bestand
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Feuchte Wiesen und Weiden meiden
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Saubere Tränken → sauberes Wasser, aber Achtung: Infektiöse Wurmlarven schwimmen auch im Morgentau
→ Aufgrund des schnellen Entwicklungszyklus der Würmer (ca. 3 Wochen) erhöht sich das Infektionsrisiko mit zunehmender Weidedauer, weil die befallenen Tiere erhebliche Mengen an Wurmeiern bzw. -larven ausscheiden
Behandlung
Es können zwei Strategien angewendet werden:
a) Austriebsbehandlung sowie eine zusätzliche Behandlung auf der Weide (6-10 Wochen nach dem Austrieb). Die Behandlung erfolgt meist mit einem Aufgusspräparat. Die Flüssigkeiten können je nach Gewicht des Tieres relativ genau dosiert werden.
Zu beachten ist: Die Präparate müssen „wetterfest“ sein und sollten möglichst gegen mehrere Wurmarten wirken.
b) Eine einzige Austriebsbehandlung. Sie erfolgt mittels eines endektozid wirksamen Bolus. Aufgrund der lang anhaltenden Wirkung (ca. 125 Tage) sind die Tiere über die gesamte Weidedauer geschützt.
Wichtig: Zu Beachten sind bei allen Präparaten Wartezeiten bezüglich der Ablieferung von Milch oder Fleisch. Alle Wurmbehandlungsmittel dürfen nur vom Tierarzt verschrieben und abgegeben werden. Bei einem befürchteten Befall konsultieren Sie daher ihren Hoftierarzt.
Antiparasitika
Antiparasitika und ihr Wirkungsbereich:
Wirkstoff
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Parasitenarten
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Benzimidazole
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Magen-Darm-Würmer
Lungenwürmer
Leberegel (höhere Dosis)
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Avermectine
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Magen-Darm-Würmer
Lungenwürmer (auch einige Ektoparasiten)
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Oxyclozanid
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Magen-Darm-Würmer
Lungenwürmer
Leberegel (höhere Dosis)
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Antikokzidika
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Kokzidien
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