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Weidepflege

Ziel: Erhalt einer dichten und geschlossenen Narbe

Walzen

Ziel: Fläche einebnen und Bodenschluss wieder herstellen → Nur aufgefrorene, lockere und humose Narben, anmoorige Flächen oder bei Wühlmaus-/Maulwurfbesatz walzen
Zeitpunkt: im Frühjahr, jedoch nur bei günstigem Bodenzustand, also nicht zu feucht oder zu trocken (Kontrollmöglichkeit: Fußabsatz in den Boden drücken, wenn Wasser in den Fußabdruck hineinläuft → zu feucht, wenn kein Abdruck im Boden möglich → zu trocken)
Walzengewicht: mind. 1,5 Tonnen je Meter Arbeitsbreite
Fahrgeschwindigkeit: langsam 3-4 km/h



Abschleppen

Ziel: Einebnen von Maulwurfshaufen oder Trittschäden und Verteilung des Kotes
Zeitpunkt: im Frühjahr, bei starken Trittschäden auch nach dem Umtrieb der Tiere, eventuell mit einer Übersaat kombiniert
Fahrgeschwindigkeit: ca. 8-10 km/h
Beachte: Bei der Verteilung des Kotes ist jedoch zu berücksichtigen, dass dies zu einer Ausbreitung von im Kot befindlichen Weideparasiten beiträgt. Weiterhin führt das Abschleppen durch Futterverschmutzung zur Ausbreitung von Geilstellen. Deshalb sollte das Abschleppen kurz nach dem Weideabtrieb erfolgen, wenn das Gras noch klein ist.



nachmahd

Ziel: Nachmahd wirkt dem selektiven Fraß der Weidetiere mit Förderung erwünschter und Unterdrückung unerwünschter Pflanzen entgegen. Zudem soll der Ausfall von Weidefläche durch Geilstellen eingeschränkt werden.
Zeitpunkt: Die Höhe der Weidereste und das Ausmaß der Geilstellen sind maßgebend für die Häufigkeit des Reinigungsschnittes. Unabhängig von der Nutzungsform sollte mindestens einmal in der Vegetationsperiode nachgemäht werden. Der Zeitraum um den dritten Umtrieb bietet für eine hohe Effizienz günstige Bedingungen. Bei Mähweiden mit periodischem Wechsel von Mahd und Weide kann eine gesonderte Nachmahd unterbleiben, außer es folgen mehrere Weideumtriebe hintereinander.
Beachte: Bei Ampferbesatz nicht mit Mulcher nachmähen (Samen werden dabei nicht zerstört)! Das Mähwerk nicht zu tief einstellen, um die Narbe nicht unnötig zu schwächen. Weidetiere nehmen meist die Weidereste auf. Bei hohen Weideresten müssen die Überstände abgefahren werden. Nachmahd ist bei Damwild meist nicht notwendig, da die Tiere relativ sauber äsen. Zwar werden Pflanzen wie Brennnessel (Urtica dioica), Distel (Cirsium spec.) oder Ampfer (Rumex obtusifolius) zunächst verschmäht, aber bei mangelnder Äsung schließlich doch verbissen.



Nachsaat

Allgemein: Nachsaat in Form von Übersaat dient der permanenten Grünlandverbesserung und kann auf Weiden als vorbeugender Schutz vor Narbenlücken angesehen werden, da das Potential an wertvollen Samen im Boden erhöht wird. Entstehende Lücken können so durch die rasch keimenden Gräser schnell geschlossen werden. In Frage kommen nur Deutsches Weidelgras, Knaulgras und Weißklee.
Zeitpunkt: Bester Zeitpunkt auf Weideflächen ist der Tag vor dem Weideabtrieb, damit die Weidetiere die Samen noch in den Boden treten können.
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Neuansaat

Allgemein: Eine gezielte Nach- bzw. in Extremfällen Neuansaat ist bei größeren Lücken notwendig. Dies betrifft besonders stark belastete Bereiche, wie die typischen Trampelpfade entlang des Zaunes, Flächen um Tränke und Unterstand, sowie im Bereich der Koppeltore. Nach Ansaaten brauchen die Pflanzen zunächst für ihre Entwicklung eine Ruhephase, daher sollten die behandelten Flächen zunächst nicht als Weiden genutzt werden. Um den Erfolg dieser Maßnahme abzusichern, sollte die Trittbelastung durch zeitweiliges Auszäunen der Fläche, regelmäßiges Umstellen der Tränke und Futterraufe oder Wahl alternativer Ausgänge gesenkt werden.
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