Vorkommen:
Warme Magerwiesen und Halbtrockenrasen der Kalkgebiete; Ebene bis 1500
m Meereshöhe; Nährstoff-, basen- und kalkreiche
Lehmböden; Lehmzeiger. Kommt vor allem dann vor, wenn durch
Förderauflagen sowohl die Nutzungshäufigkeit als auch
die
Düngeintensität zurückgehen oder sogar
teilweise
gänzlich eingestellt werden. Damit verlieren die
Gräser ihre
Konkurrenzkraft und der Klappertopf breitet sich teilweise
flächenhaft aus.
Futterbaulicher Wert und
Bekämpfungswürdigkeit:
Der futterbauliche Wert von Klappertopfarten ist gering bis sehr
gering. Er ist im grünen Zustand leicht giftig aufgrund des
enthaltenen Alkaloids Aucubin, welches hauptsächlich als
Fraßschutz dient. Im getrockneten Zustand (Heu) ist er
ungefährlich. Ab einem Ertragsanteil von 3% (ca. 10 Pflanzen
pro
qm) beeinträchtigt er merklich den Futterertrag. Klappertopf
kann
die Ursache von blutigem Durchfall und Nierenentzündung, von
bläulicher Verfärbung der Milch, von
Krämpfen, Verwerfen
und Tod sein.
Indirekte
Bekämpfung:
Als Magerkeitsanzeiger zurückzudrängen durch
kräftige
Düngung auch mit Wirtschaftsdüngern durch die
Förderung
düngerdankbarer Arten, durch Verätzen der
Keimpflanzen mit
Kalksticksoff, als Samenpflanze zurückzudrängen durch
Vorverlegung des Heuschnitts und dichten Weidebesatz zur Verhinderung
der Samenreife, aber ohne Überanstrengung und Auflockerung der
Weidenarbe, zur Verhinderung des Auskeimens von ruhenden Samen und der
Entwicklung von Jungpflanzen, indes Keimfähigkeit der Samen
ziemlich kurz.
Vorbeugende und
mechanische Maßnahmen:
Chemische Bekämpfung:
Ziemlich resistent gegen MCPA, 2,4-D oder 2,4-DB, nur im April und Mai
Erfolg gut bis sehr gut, besser gegen den Großen als gegen
den
Kleinen und Zottigen Klappertopf. Die chemische Behandlung ist mit
allen zugelassenen Mitteln gegen zweikeimblättrige
Unkräuter
wirkungsvoll. Die damit verbundene Beseitigung aller krautartigen
Pflanzen widerspricht jedoch den Zielen von Förderprogrammen
zur
Grünland-Extensivierung.