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Quecke

Quecke (Elymus repens)
Quecke Quecke

Quecke

Vorkommen:
Flächenhaft oder nesterweise in stark gedüngten (Wirtschaftsdünger, NPK, N) Wiesen; nach Trockenperioden; oft auch Zeiger früherer Ackernutzung.

Futterbauliche Bewertung:
Mittelwertig in Mähwiesen bis 20 %, in Weiden bis 10 %, da wegen des intensiven Geruchs und der Behaarung nicht gerne gefressen. Nach SPATZ (1981) wirkt sie sich erst bei 30 % Bestandesanteil negativ auf die Futterqualität aus. Die Quecke tritt vor allem in Trockenjahren auf, verbreitet sich bei erhöhter und starker Stickstoffdüngung aber auch in Normaljahren und kann nach hohen Stickstoffgaben sogar bestandesbildend werden. Sie vermag anscheinend einmalige hohe N-Gaben im Frühjahr besser zu verwerten als die anderen Gräser, während ihre Ausbreitung bei mehrmaligen Stickstoffgaben dementsprechend geringer ist (PETERSEN, 1988).

Integrierte Bekämpfung:
Weniger düngen. Mähen, wenn der Blütenstand erscheint (also nicht besonders früh oder spät). Zurückzudrängen durch hohe Nutzungsfrequenz. Vermeiden von frühzeitiger Stickstoffdüngung im Jahr und Düngung in wenigen hohen Gaben. Deshalb Verlagern der N-Düngung mehr in die zweite Jahreshälfte. Vermeiden von Narbenschäden und konsequente Nachmahd nach jeder Beweidung (Nährstoffverausgabung der Speicherorgane) und zu Vegetationsende (Verhinderung der Reservestoffsammlung). Bei überschreiten der Schadschwelle von 25 - 30 % ist Neuansaat unumgänglich. Wird umgebrochen, sollte kein Fräsen, sondern Überkreuzgrubbern erfolgen mit Ausschütteln und Abtrocknen der Rhizome.

Chemische Bekämpfung:
Keine selektive Bekämpfung möglich. Flächenbehandlung möglich mit Roundup (4 l/ha) und nachfolgender Neuansaat (beste Herbizidwirkung zwischen Juli und September). Es empfiehlt sich, vor der Roundup-Anwendung nicht zu weiden, damit durch gleichmäßiges Aufwachsen der Quecken eine sichere Wirkung gewährleistet ist.