Vorkommen:
In feuchten oder oberflächlich feuchten Wiesen und Weiden, als
Lückenfüller in stark gedüngten Wiesen und Weiden. Falls durch
unsachgemäße Bewirtschaftung (zu scharfes Weiden, zu tiefer Schnitt,
Maulwurfs- oder Wühlmaushaufen, Befahren bei ungeeignetem Bodenzustand
etc.) Lücken in den Wiesen oder Weiden auftreten, kann sich die Gemeine
Rispe, insbesondere in feuchten Jahren, über Ausläufer schnell und weit
verbreiten. Hingegen versagt sie in trockenen Zeiten ertraglich nahezu
vollkommen.
Futterbauliche Bewertung:
In jungem Zustand
und im ersten Aufwuchs gern gefressen, später aufgrund des muffigen und
dumpfen Geruches verschmäht. Die Gemeine Rispe ist nur im ersten
Aufwuchs einigermaßen ertragsstabil, versagt jedoch im Nachwuchs
völlig. Infolge der oberirdischen Ausläufer bildet sie keinen festen
Rasen und braucht deshalb immer noch andere Begleitgräser um sich
herum, die eine feste Grasnarbe bilden. Allerdings kann sie entstandene
Lücken, etwa bei zu intensiver Beweidung, aufgrund ihrer Ausläufer
wieder schnell schließen.
Integrierte Bekämpfung:
Tolerierbar sind
etwa 15 % Ertragsanteil an Gemeiner Rispe. Ziel der integrierten
Bekämpfung ist die Stärkung der wertvollen Gräser, durch u. a. richtige
Wahl der Schnitthöhe (5 - 7 cm) um deren Nährstoffspeicherung in den
Stoppeln zu ermöglichen. Alle 2 bis 3 Jahre sollte zusätzlich ein
tiefer Schnitt erfolgen, um die Kriechtriebe der Gemeinen Rispe
abzuschneiden. Derzeit gibt es aufgrund der Indikationszulassung nur
eine eingeschränkte Möglichkeit zur Bekämpfung der Gemeinen Rispe. An
einem trockenen Sommertag wird der Grünlandbestand unmittelbar nach
einem Schnitt mit einer scharfen Egge abgeeggt. Zumindest an den zwei
folgenden Tagen sollte es ebenfalls trocken bleiben, damit die
herausgerissenen Triebe vertrocknen. Anschließend werden mit
Nachsaatgeräten kampfkräftige Gräser in den nunmehr lückigen Bestand
eingesät und die nachgesäten Gräser entsprechend gefördert. Das heißt:
Keine Gülle im Ansaatjahr und mindestens 1, besser 2 Schröpfschnitte
und in der Folge kein zu tiefer Schnitt. Bei der Nachsaat werden 20 -
25 kg/ha Saatgut einer empfohlenen Mischung notwendig.
Übersaatverfahren zur Narbenverbesserung haben bei Beständen mit hohen
Anteilen an Gemeiner Rispe aufgrund des Narbenfilzes keine Aussicht auf
Erfolg. Die übergesäten Samen würden lediglich oben auf die Grasnarbe
fallen und evtl. sogar noch keimen, jedoch anschließend oberflächig
austrocknen
Weitere Informationen zur Gemeinen Rispe finden Sie auf der Homepage des LAZBW - Grünlandwirtschaft und Futterbau.