Bei der Ausbringung von Wirtschaftsdüngern sind Stickstoffverluste durch Ammoniak-Entgasung kaum zu vermeiden, sie sollten aber so gering wie möglich gehalten werden. Auch Verluste durch oberflächliche Abschwemmung sind zu vermeiden.
Achtung: Bei der Berechnung der Obergrenze im Betriebsdurchschnitt (für Grünland 170 kg N/ha aus Wirtschaftsdüngern) dürfen die Ausbringungsverluste gemäß der novellierten Düngeverordnung nicht mitgerechnet werden.
Geräte zur Düngerausbringung müssen eine:
Genaue Mengendosierung; exakte Verteilung und verlustarme Ausbringung gewährleisten.
Maßnahmen zur Verringerung von Stickstoffverlusten bei Düngung mit Gülle
Lagerung |
- Schwimmdecke (natürlich, Strohhäcksel, Blähton)
- Abdeckung (Beton, Holz, Plane)
- wenig rühren oder belüften
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Lagerung |
- für mind. 6 Monate ausreichend
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Behandlung
Homogenität
Fließfähigkeit |
- zu dicke Gülle verdünnen oder (häufig mit fraglicher Wirkung) anderweitig behandeln (Rühren, Biogas, Belüften, Zusatzmittel)
- Wasser bindet Ammoniak und verhindert damit Abgasung
- Gülle muss an den Pflanzen ablaufen können
- verdünnte Gülle kann besser in den Boden eindringen
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Witterung |
- keine Gülle ausbringen bei heißer, trockener Witterung und bei starker Luftbewegung
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Bodenzustand |
- Boden muss befahrbar sein
- Gülle nur auf aufnahmefähige Böden aufbringen (d.h. keinesfalls auf wassergesättigten, durchgehend schneebedeckten oder gefrorenen Boden
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Pflanzenbestand |
- Flächen möglichst unmittelbar nach der Nutzung begüllen
- je höher der Bestand ist, desto fließfähiger muss Gülle sein
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Ausbringungsmenge |
- nur pflanzenbedarfsgerechte Mengen ausbringen
- pro Gabe höchstens die in einem Jahr von einer RGV erzeugte Menge
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Ausbringungstechnik |
- Gülleausbringung möglichst auf kurze Bestände. In hohen Beständen mit Schleppschläuchen oder Schleppschuhen; Gülleinjektion möglich, i.d.R. aber unwirtschaftlich
- bodennahe und großtropfige Ausbringung
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