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Güllebehandlung


Verdünnen

Der Zusatz von Wasser verbessert die Fließfähigkeit von Gülle. Dadurch kann die Gülle besser an den Pflanzen ablaufen und dringt schneller in den Boden ein. Futterverschmutzung, Geruchsprobleme und N-Ausgasung werden verringert. Allerdings ist diese Maßnahme auch mit Kosten verbunden, weil entsprechend größere Mengen gelagert und transportiert werden müssen. Geeignet ist die Verdünnung daher besonders bei Gülleverschlauchung und im Falle der Fassausbringung bei geringen Hof-Feld-Entfernungen.
Besonders im Sommer ist eine Verdünnung auf etwa 1:0,5 bis 1:1 auch bei Fassausbringung zu empfehlen. Auch auf Weiden ist eine Verdünnung vorteilhaft, weil das Vieh mit Gülle behaftetes Futter ungern frisst.
Die Verdünnung der Gülle mit Wasser stellt sich immer wieder als die einfachste und beste Güllebehandlung heraus. Mit dieser Maßnahme lassen sich viele Ziele der Güllebehandlung erreichen.

Homogenisieren

Rindergülle bildet während der Lagerung Schwimmdecken. Daher ist es notwendig, die Gülle vor der Ausbringung zu homogenisieren, um eine vollständige Entleerung der Behälter zu gewährleisten und eine gleichmäßige Nährstoffverteilung auf der Fläche zu erreichen.
Das Aufrühren kann mechanisch (Rührmixer) oder hydraulisch (Rührstrahl von Tauchschneidepumpen) erfolgen. Je nach Größe der Behälter und Stärke der Schwimmdecken dauert das Homogenisieren der Gülle ca. 1-2 Stunden.
Die Homogenisierung sollte als Standardbehandlung stets vor der Ausbringung bzw. vor der Entnahme einer Gülleprobe durchgeführt werden.

Belüften

Bei der Güllebelüftung wird angestrebt, die Gülle soweit geruchsarm zu machen, dass sie ohne größere Beanstandungen ausgebracht werden kann. Dabei ist zu bedenken, dass die Geruchsentwicklung (und die damit verbundenen Ammoniakverluste) dadurch nicht verhindert, sondern vom Feld zum Hof verlagert werden.
Die Belüftungszeit bewegt sich zwischen 5 Minuten/Stunde und 20 Minuten/Stunde bis hin zu 12 Stunden/Tag. Mit der Belüftung ist ein hoher Stromverbrauch und N-Verlust (Ammoniak) verbunden.
Daher ist die Belüftung in der Regel nicht zu empfehlen.

Güllezusatzmittel

Im deutschsprachigen Raum sind 50-60 unterschiedliche Güllezusatzmittel auf dem Markt, die die Güllewirkung verbessern und sonstige Probleme wie Fließfähigkeit, Bildung von Schwimmdecken und die Geruchsentwicklung günstig beeinflussen sollen.
Diese Güllezusätze können je nach Wirkungsweise in drei Gruppen eingeteilt werden: Gruppe A, Gruppe B, Gruppe C.
Die Wirksamkeit der Güllezusätze ist umstritten. In wissenschaftlichen Untersuchungen werden positive Einflüsse der Mittel auf Pflanzenverträglichkeit, Fließfähigkeit oder Geruchsverminderung nur selten nachgewiesen.
Die positiven Erfahrungen der Landwirte beruhen in vielen Fällen auf dem bewussteren Umgang mit dem Mehrnährstoffdünger Gülle, der automatisch mit dem Einsatz von Zusätzen einhergeht.
Der Einsatz von Zusatzmitteln ist in der Regel nicht wirtschaftlich.

Gruppe A

Güllezusätze, die durch die Hemmung mikrobieller Umsetzungen in der Gülle wirken.
In der Regel sind das chemisch-synthetische Verbindungen wie Cyanamid, Metallsalze oder mineralische oder organische Säuren.

Gruppe B

Güllezusätze, die mikrobielle Umsetzungen der Gülle fördern oder steuern sollen:

1) Gesteinsmehle (z.B. Vulkangestein, Kalkstein, Quarz)
2) Tonminerale (z.B. Bentonite)
3) Algen (z.B. Frisch- und Trockenalgenextrakte, Algenkalk)
4) Komposte, Kompostpräparate
5) Pflanzenextrakte und -wirkstoffe (z.B. Saft der Yukkapalme, Enzyme)
6) Mikrobenkulturen (z.B. Blaualgen, Bazillus laterosporus)
7) Mikrobennahrung (z.B. leicht abbaubare Kohlenwasserstoffe, Öle, Fette, Zucker)

Gruppe C

Güllezusätze, die über "feinstoffliche Informationen" mikrobielle Umsetzungen in der Gülle beeinflussen sollen:

gebündelte Energie auf einem Trägerstoff (z.B. die Information Sauerstoff mittels kosmischer Energie auf Quarzmehl, Kreidemehl bzw. jedem nicht synthetischen Trägerstoff)

Dynamisierung und Potenzierung von Mikro- und Makronährstoffen und sonstigen Wirkstoffen (ähnlich der Homöopathie, Trägerstoff in der Regel Wasser)