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Stickstoffdüngung

Die Grundlage zur Bemessung der Stickstoffgaben ist der Entzug von Stickstoff durch den Pflanzenbestand abzüglich des pflanzenverfügbaren Stickstoffangebots des Standortes:
N-Düngebedarf (kg N/ha) = N-Entzug (kg N/ha) – N-Angebot (kg N/ha)

wobei:

N-Entzug (kg N/ha) = Ertragserwartung (dt TM/ha) * spez. N-Entzug (kg N/dt TM)

Nutzungs- und standortabhängiger N-Düngebedarf

Der ermittelte N-Düngebedarf kann über die organische und mineralische Düngung gedeckt werden. Mineralische Düngemittel werden in der Regel nur als Ergänzung der wirtschaftseigenen Dünger verabreicht.


Die aus der organischen Düngung anzurechnende N-Menge errechnet sich wie folgt:

N-Menge in org. Düngern (kg N/ha) = Düngermenge (Einheit/ha) * N-Gehalt (kg/Einheit) * [(100 – Verlustanteil (%)) / 100]

Durchschnittliche N-Gehalte einiger organischer Dünger

Von der insgesamt vom Tier ausgeschiedenen N-Menge gehen im Stall und bei der Lagerung sowie auf dem Feld auch bei sachgerechter Ausbringung bestimmte Mengen verloren. Dieser Verlust erfolgt nahezu ausschließlich durch Ammoniakabgasung aus der Ammoniumfraktion. Für die Ermittlung der mit Wirtschaftsdüngern tierischer Herkunft aufgebrachten Stickstoffmengen sind mindestens folgende Werte anzurechnen.

PFLANZENBAULICHE STICKSTOFFWIRKSAMKEIT VON WIRTSCHAFTSDÜNGERN BEI AUSBRINGUNG AUF GRÜNLAND IN %

  Gülle Festmist Jauche
Rinder 75 50 90
Schweine 80 50 90
Pferde, Schafe - 40 -
Biogasgärreste 80 - -
Deckt die so ermittelte N-Menge den Düngebedarf nicht, kann die Differenz im konventionellen Landbau durch mineralische Düngung zugeführt werden:

N-Menge in min. Düngern (kg N/ha) = N-Düngebedarf (kg N/ha) - N-Menge aus org. Düngern (kg N/ha)
Nutzungshäufigkeit Ertragsziel (netto)** N-Entzug Standort-lieferung Mineral-böden N-Düngebedarf Mineralböden N-Düngebedarf Anmoor und Moor *
dt TM/ha kgN/dt TM kg N/ha kg N/ha kg N/ha kg N/ha
Günstige Ertragslage
2 Nutzungen 60 1,6 95 40 55 0
3 Nutzungen 75 2,2 165 45 120 20
4 Nutzungen 90 2,7 245 50 195 95
5 Nutzungen 110 2,8 305 60 245 145
Ungünstige Ertragslage
1 Nutzungen 40 1,3 50 30 20 0
2 Nutzungen 55 1,8 100 30 70 20
2-3 Nutzungen 65 1,9 125 40 85 0
3 Nutzungen 70 2,2 155 40 115 15
3-4 Nutzungen 80 2,4 190 45 145 45

*) bei anmoorigen und moorigen Böden ist eine Standortlieferung von zusätzlich 100 kg N/ha anzusetzen
**) Nettoertrag = Bruttoertrag abzüglich auf der Fläche verbleibender Bröckelverluste

Durchschnittliche Nährstoffgehalte einiger organischer Dünger (KG JE EINHEIT):

Wirtschaftsdünger TS-Geh. Einheit GesamtN1 P2O5 K2O
% oder kg/Einheit %   kg / Einh. kg / Einh. kg / Einh.
Festmist          
Rinder Grünland 25 t 7,3 4,5 12,8
Rinder Acker 25 t 6,5 4,0 11,0
Schweine Standard 25 t 9,8 8,2 6,9
Schafe 25 t 5,5 3,2 13,3
Pferde 25 t 5,0 3,8 12,6
Jauche          
Rinderjauche 1,5 m3 3,1 0,3 9,1
Gülle          
Jungvieh Grünland 7,5 m3 3,0 1,2 4,7
Jungvieh Acker 7,5 m3 2,4 1,0 4,0
Milchvieh Grünland 7,5 m3 3,4 1,4 5,3
Milchvieh Acker 7,5 m3 3,0 1,3 4,3
Bullenmast 7,5 m3 3,6 1,5 3,7
Schweinemast Standard 7,5 m3 5,6 3,7 3,7
Schweinemast N/P reduziert 7,5 m3 4,9 3,0 3,6
Schweinezucht Standard 7,5 m3 7,9 5,7 5,4

1) Gasförmige Stall- und Lagerungsverluste nach den Vorgaben der DüV berücksichtigt