Mineralisation
Durch Mineralisierung werden Nährstoffe, die in der organischen Substanz von Gülle und anderen organischen Düngemitteln enthalten sind, pflanzenverfügbar. Die Mineralisa-tionsprozesse gelten zwar grundsätzlich für alle Nährstoffe, sind aber in der Stickstoffdüngung von besonderer Bedeutung. Daher sollen diese im folgenden Kapitel besprochen werden.
ALLGEMEINES
- Stickstoff liegt in organischen Düngemitteln im Regelfall entweder in Ammonium oder in organisch gebundener Form vor. Der Ammonium-Anteil kann direkt von Wurzeln aufgenommen werden und wirkt daher ähnlich schnell wie mineralisch gedüngter Stickstoff.
- Der organisch gebundene Stickstoff ist nicht pflanzenverfügbar. Der Stickstoff ist hier in pflanzlichen Resten, abgestorbenen Mikroorganismen oder ähnlichem gebunden. Diese organischen überreste müssen abgebaut werden. Während des Abbauprozesses wird der Stickstoff herausgelöst und somit pflanzenverfügbar. Man spricht hier von Mineralisation.
- Die Mineralisation ist ein unkontrollierbarer Prozess und hängt maßgeblich von der Aktivität des Bodenlebens ab. Die Aktivität wird beeinflusst durch:
- Nahrungsangebot: Nur bei ausreichender Versorgung mit organischem Material (Futter) können diese Prozesse ablaufen.
- Bodentemperatur: Eine zu geringe Temperatur inaktiviert das Bodenleben
- pH-Wert: Ist der Boden zu sauer, wird das Bodenleben deutlich inaktiver
- Abbauwürdigkeit: Je mehr leicht abbaubare organischen Substanz vorhanden ist, desto intensiver ist die Mineralisation
- Da nicht bekannt ist in welcher Menge der Stickstoff im ersten Jahr mineralisiert und damit pflanzenverfügbar wird, wird hier mit Abschlägen in der Wirksamkeit.