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Abbauwürdigkeit

Die Abbauwürdigkeit beschreibt in welcher Geschwindigkeit die Mineralisation abläuft und bestimmt daher auch über die Pflanzenverfügbarkeit von Stickstoff.

ALLGEMEINES

  • Für Wachstum und Fortbestand benötigt das Bodenleben Stickstoff (z.B. für den Aufbau von Aminosäuren und Stoffwechselprozessen).
  • Für die Stickstoffversorgung wird organische Substanz abgebaut und der darin organisch gebundene Stickstoff wird freigesetzt. Der Hauptbestandteil von organischer Substanz ist aber nicht Stickstoff (N), sondern Kohlenstoff (C). Kohlenstoff ist allerdings für die Versorgung des Bodenlebens von geringerem Wert.
  • Für den Abbau von organischer Substanz ist viel Energie notwendig. Damit die vorhandene Energie möglichst effizient eingesetzt wird, werden zuerst Stoffe abgebaut, in denen im Verhältnis zum Hauptbestandteil Kohlenstoff möglichst viel wertvoller Stickstoff eingelagert ist.
  • Das Verhältnis von Kohlenstoff (C) zu Stickstoff (N) wird als C/N-Verhältnis beschrieben. Je mehr Stickstoff im Verhältnis zu Kohlenstoff in einem Stoff vorhaben ist, desto „enger“ ist das C/N-Verhältnis und desto abbauwürdiger ist dieser Stoff.
  • Abbauwürdige Stoffe werden schneller abgebaut und die enthaltenen Nährstoffe werden daher schneller pflanzenverfügbar. Je schneller die Nährstoffe wirken können, desto größer ist das entsprechende Mineraldüngeräquivalent. Abbildung 44 zeigt die Mineraldüngeräquivalente verschiedener organischer Düngemittel.

 

    Abbildung 44: Mineraldüngeräquivalente verschiedener organischer Düngemittel
    (Gutser et al. 2010)
  • Bei organischen Düngemitteln wird das C/N-Verhältnis und damit auch das MDä durch die eventuell vorhandenen Stoffe mit geringer Abbauwürdigkeit (Stroh oder Sägemehl als Einstreu, Futterreste) stark beeinflusst. Durch solche Stoffe wird der Anteil von schlecht verfügbarem Stickstoff gesteigert (s. Abbildung 45).

 

    Abbildung 45: Abbaubarkeit verschiedener organischer Düngemittel (Mokry, 2010)