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Hühner


Pflegemaßnahmen

  • Kurzhalten der Grasnarbe (Bestandeshöhe < 20 cm)
      → höherer Eiweißgehalt
      → bei langen, harten Gräsern besteht die Gefahr der Kropfverstopfung
  • Regelmäßiger Wechsel der Weideabteile (je nach Vegetationszeit und Zustand der Grasnarbe im Abstand von 4 bis 8 Wochen)
      → Regeneration der Grasnarbe
      → Reduzierung des Parasitendrucks
  • Bei Bedarf Nachsaat bzw. Neuansaat

Wurminfektionen


Symptome: Durchfall, Leistungsrückgang

Vorbeugung:
  • Regelmäßiger Wechsel der Weideabteile
  • Stark frequentierte Bereiche befestigen
  • Geringe Besatzdichte
  • Einsatz von Kalkstickstoff (geölt, 30-60 g/qm) oder Branntkalk (40-80 g/qm)
Behandlung: Entwurmen mit geeigneten Mitteln.

Alle Wurmbehandlungsmittel dürfen nur vom Tierarzt verschrieben und abgegeben werden. Bei einem befürchteten Befall konsultieren Sie daher ihren Hoftierarzt.

Wurmarten

Wurmarten mit Bedeutung für die Legehennenhaltung

dtsch. Name Bandwürmer Spulwürmer Pfriemenschwänze Haarwürmer
Beispiele lat. Railletina Ascariden Heteraciden Capillarien
lat. Oberbegriff Cestoden Nematoden (Fadenwürmer)
Länge 0,5-25 cm 5-10 cm 1-2 cm 1-6 cm
befallener Körperbereich Dünndarm ges. Dünndarm Blinddärme
Zwischenwirte z. B. Schnecke, Käfer,Würmer
Immunitätsausbildung teilweise teilweise
Überlebensdauer im Auslauf über 1 Jahr 8-9 Monate
Bedeutung gering-mittel mittel-groß gering-mittel mittel

[Quelle: Biolandheft 6/2002]



Futteraufnahme

Der Auslauf hilft auch einige natürliche Futterquellen, wie Insekten, Würmer, Kräuter und Samen, zu nutzen. Das Aufnahmevermögen an solchem Futter ist jedoch begrenzt und unterliegt jahreszeitlichen Schwankungen. Der Bedarf an Nährstoffen kann daher nur zu einem kleinen Prozentsatz (10 bis 15 %) gedeckt werden.
Jedes Huhn sollte pro Tag mindestens 100 g Futter und 200 bis 250 ml Wasser aufnehmen. Zusätzlich sollte die Aufnahme von Grit (feiner Splitt oder Quarzsand) ermöglicht werden.
Soll die Fütterung im Freien erfolgen, sind die Tröge mit einem Regenschutz auszustatten.
Die Tränken sind täglich zu reinigen und auf ihre Funktion zu überprüfen.

Düngung

Nährstoffausscheidung in kg pro mittlerem Jahresbestand

N P K2O
Legehenne (18 kg Eimasse)
Standardfütterung
0,79 0,21 0,30
Junghenne (3,3 kg Zuwachs)
Standardfütterung
0,28 0,09 0,11


Anfall und Nährstoffgehalt von Rottemist bei Legehennen

Einstreu Stallmistanfall TS -Gehalt Nährstoffgehalte Stallmistanfall
(kg/Tag) (t) Stallmist (%) (kg/t) N P2O5 K2O
100 Legehennenplätze (1800 kg Eimasse)
Standardfütterung, Bodenhaltung, Tiefstreu
1,8 2,4 45 20 14,5 14,5

Quelle: Bilanzierung der Nährstoffausscheidungen landwirtschaftlicher Nutztier. DLG-Verlag, 199, 2005



Probleme (übernutzung)


Aufgrund des meist geringen Aktionsradius der Tiere sind vor allem die stallnahen Bereiche betroffen.

Folgen:
  • Zerstörung der Grasnarbe
  • Erhöhte Parasitengefahr
  • Nährstoffanreicherung
Gegenmaßnahmen:
  • Bei Neuanlagen Stall mittig in eine Anlage setzen
    → der entfernteste Punkt des Auslaufes sollte nicht weiter als 150 m entfernt sein, da die Tiere ihn sonst nicht nutzen
  • Fläche vor dem Stall befestigen, z.B. mit Bodenschutzmatten
  • Den Tieren eine ausreichende Deckung bieten, damit die gesamte Fläche genutzt wird
  • Für ausreichende Scharrmöglichkeiten sorgen
  • Richtige Besatzdichte wählen


Probleme (Mangelnde Nutzung des Auslaufs)



Gründe:
  • Junghennen sind ohne Auslauf aufgezogen (alte Tiere gewöhnen sich nur schwer an eine fremde Umgebung)
  • Fehlende Deckungsmöglichkeiten
  • Gehege zu groß, bzw. falsche Form (lang und schmal)
Abhilfe:
  • Für eine ausreichende Deckung sorgen (Pflanzungen, Unterschlüpfe aus Holz,...)
    → verleiht den Tieren ein höheres Sicherheitsgefühl und spendet Schatten, so dass sie sich weiter vom Stall entfernen
  • Tiere in der Jugendphase an Ausläufe gewöhnen (sobald die Tiere voll befiedert sind und kühlere Temperaturen ertragen, nach draußen lassen)
  • Falls die Küken in fensterlosen Ställen aufgezogen wurden, müssen sie zur Gewöhnung an den Auslauf aus dem Stall getragen und ausgesperrt werden
  • Einsatz von Hähnen (2 %)
    → fördert das Sozialverhalten


Probleme (Verlust durch Wildtiere)



Die Gehege müssen einen ausreichenden Schutz vor Wildtieren, wie z.B. Greifvögeln, bieten. Maßnahmen:
  • Vogelscheuchen, Bänder, Spiegel, Radios, Aluminiumstreifen
    → Wirkung hält häufig nur kurz an
  • Abdecken des Auslaufes mit Netzen oder Drahtgitter (Maschenweite 5 cm, Drahtstärke 2-2,5 mm)
  • Den Tieren ausreichende Deckungsmöglichkeiten („Schutzpflanzungen“) bieten