Vorkommen:
Auf extensiv bis wenig extensiv bewirtschafteten, steilen Standweiden
mit einem lückigen Bestand an eher trockenen bis
mittelfeuchten
Standorten. Auf wenig gepflegten, trockenen Weiden, vor allem an
Böschungen und Rainen.
Futterbauliche Bewertung:
Das
Jakobs-Kreuzkraut ist giftig für Nutztiere. Die Literatur gibt
Werte
an, die zu irreversiblen Schädigungen führen:
für Pferde werden 40-80 g
Jakobskreuzkraut-Frischmasse pro kg Körpergewicht als
mögliche tödliche
Dosis angegeben; bei Rindern 140 g FM je kg KG. Die letale Dosis bei
Pferden ist daher etwa bei 25-50 kg erreicht; bei Kühen rund
100 kg
Kreuzkraut - FM. Bei Schafen ist die Letaldosis bei über 2 kg
FM je kg
Körpergewicht; bei Ziegen 1,3 - 4 kg. Flächen mit
hohem Besatz an
Jakobskreuzkraut sollten nur kurzfristig oder besser gar nicht beweidet
werden. Der gemähte Aufwuchs darf nicht verfüttert
werden.
Integrierte Bekämpfung:
Eine nachhaltige
Bekämpfung erfolgt am besten durch Erhalt einer dichten
Grasnarbe und
durch Verhindern des Versamens innerhalb der Fläche und in der
Umgebung. Die Pflanzen sind schnell zurückzudrängen
durch Abstellung
der Bewirtschaftungsmängel, besonders durch Nachmahd zur
Verhinderung
der Fruchtreife, durch kräftige Düngung, auch mit
organischen Düngern,
und bessere Narbenpflege sowie durch Vermeidung von
Überweidung zur
Förderung von Graswuchs und Narbenschluss.
Chemische Bekämpfung:
Wenig empfindlich bis
empfindlich bei Erscheinen der Blütentriebe im Juni bis Juli
gegen MCPA
+ 2,4-D, aber meist nur in wiederholter Anwendung wegen des
Wiederaustriebs aus Wurzelstock und der Bildung keimfähiger
Früchte bis
in den Herbst. Oft Erstbesiedler von Lücken nach
Herbizidanwendung aus
Anflug und Samenvorrat.