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Weiches Honiggras

Weiches Honiggras auch "Schwarzwaldquecke" genannt (Holcus mollis)
Weiches Honiggras

Weiches Honiggras

Vorkommen:
Kommt in frischen bis wechseltrockenen Wiesen und bodensauren Heiden, in Hochmooren und Eichenwäldern fleckenweise vor.

Futterbauliche Bewertung:
Wird nur in ganz jungem Zustand verbissen, wird später wegen Unschmackhaftigkeit und reicher Behaarung meist ganz verschmäht. Ab ca. 10 % Mengenanteil bekämpfungswürdig, d.h. ca. 10 Horste vom Wolligen oder Nester vom Weichen Honiggras/qm.

Integrierte Bekämpfung:
Soll standortabhängig langsam bis rasch zurückgedrängt werden durch evtl. notwendige Entwässerung zur allgemeinen Verbesserung des Standorts, durch evtl. notwendige Kalkung und dauernde Verwendung physiologisch-alkalischer, nicht sulfathaltiger, Düngemittel zur Beseitigung der für beide Arten optimalen Bodensäure. Außerdem wirkt der Schwarzwaldquecke reichliche Volldüngung entgegen, oder auf stickstoffreichen Böden nur PK- Düngung zur Konkurrenzstärkung nicht so anspruchsloser Gräserarten (bei einseitiger N-Düngung mehr Wolliges Honiggras). Auf lockeren Humusböden Einsatz schwerer Walzen zur Anregung der Bestockung von Untergräsern und zur Einebnung der Honiggraspolster. Auf Wiesen Dreischnitt oder Vorverlegung des ersten Schnittes zur Verhinderung der früh erfolgenden Fruchtreife, im Herbst Reinigungsschnitt gegen spät geschosste Blütentriebe. Je nach Narbendichte und Schnitthäufigkeit möglichst tiefe Mahd bei Zweischnitt zur Schwächung der Horste oder relativ hochgeführter Schnitt (10 cm besser als 5 cm) bei Dreischnitt gegen schnelle Keimung des Lichtkeimers und gegen kräftige Entwicklung der Jungpflanzen bis Winterbeginn. Eindämmung des Weichen Honiggrases auf Weiden durch dichten Besatz, frühes Beweiden, sorgfältige Nachmahd und durch Beseitigung von Geilstellenwuchs zur Schwächung der Pflanzen und gegen Fruchtreife sowie zur Boden- und Narbenverdichtung. Allgemein kann man durch Regelung der Wasserverhältnisse (bei Weichem Honiggras oft Stichentwässerung) genügend Wegefähigkeit schaffen. Ein mechanischer Umbruch auf Niedermoor ohne Änderung der natürlichen oder/und wirtschaftlichen Ursachen von starkem Bestandesanteil ist nur von kurzfristiger Wirkung, da eine rasche Wiederverseuchung durch Anflug und aus dem Bodenvorrat in wenigen Jahren wieder auftreten kann, wenn nicht tief gepflügt wird und jahrelange Ackernutzung vor der Wiederansaat erfolgt.

Chemische Bekämpfung:
Totalbekämpfung mit Roundup (4,0 l/ha) möglich. Danach umgehend Neuansaat durchführen.